ISO 27001: Aufwand, Nutzen und Erfolgsfaktoren
Der Aufbau eines Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS) nach ISO 27001 ist eine zentrale Aufgabe für alle Unternehmen, die ihre Informationssicherheit nachhaltig stärken wollen. Doch dieser Prozess bringt Herausforderungen mit sich – von der Vorbereitungszeit über den Dokumentationsaufwand bis hin zu den Implementierungskosten. Die Ergebnisse des Statusreport ISO 27001 liefern wertvolle Einblicke in die Praxis und zeigen, wie Unternehmen in Österreich mit diesen Themen umgehen.
Die ISO 27001 Zertifizierung bringt für Unternehmen nicht nur die Erfüllung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen mit sich, sondern auch Erleichterung bei Lieferantenforderungen und eine gute Vorbereitung auf die NIS-2-Richtlinie. Vor der Implementierung sollte festgelegt werden, welche Strategie verfolgt wird und welches Ziel die ISO 27001 Zertifizierung hat. Als wichtigste Schwerpunkte der nächsten 12 Monate geben die im Statusreport 2024 befragten Unternehmen Lieferantensicherheit, Business Continuity Management und Risikomanagement an.
Vorbereitungszeit: Wie lange dauert der Weg zur Zertifizierung?
Die Mehrheit der Unternehmen (60 %) benötigte zwischen sechs und zwölf Monate, um sich auf die ISO 27001 Zertifizierung vorzubereiten.
- 12 % schlossen die Vorbereitungen in weniger als sechs Monaten ab.
- 21 % brauchten mehr als ein Jahr.
- 7 % der Befragten gaben an, dass sie mehr als zwei Jahre benötigt haben.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Aufbau eines ISMS je nach Unternehmensgröße, Ressourcen und bestehender Sicherheitsstruktur unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen kann.
Externe Beratung: Eine Unterstützung mit Mehrwert?
Nicht alle Unternehmen setzten auf externe Beratung:
- 37 % implementierten ISO 27001 zur Gänze intern.
- 35 % holten sich gezielte Unterstützung für einzelne Themen.
- 28 % setzten auf eine umfassende externe Beratung.
Die Daten zeigen, dass viele Unternehmen in der Lage sind, interne Expertise einzubringen, während andere gezielt auf externe Unterstützung zurückgreifen, um den Prozess effizienter zu gestalten.
Herausforderungen: Zeit- und Dokumentationsaufwand im Fokus
Die größten Herausforderungen bei der Implementierung von ISO 27001:
- 88 % nannten den hohen Zeitaufwand als große Herausforderung.
- 86 % bezeichneten den Dokumentationsaufwand als zentrale Herausforderung.
- 51 % verwiesen auf die Komplexität der Integration in bestehende Abläufe.
Weitere Herausforderungen, wie Mitarbeiterwiderstände, fehlendes Fachwissen oder technische Anforderungen, wurden nur im geringen Ausmaß genannt.
Implementierungskosten: Aufwand versus Nutzen
Die Einschätzungen zu den Implementierungskosten sind gespalten:
- 47 % der Befragten sehen die Kosten als gerechtfertigt, da sie zu Risikominimierung und Mehrwert führen.
- 46 % geben an, dass die Kosten im Gleichgewicht mit den erzielten Vorteilen stehen.
- Lediglich 7 % empfinden die Kosten als höher als den erzielten Nutzen.
Die Ergebnisse zeigen, dass viele Unternehmen den langfristigen Mehrwert der ISO 27001 Implementierung nicht nur erkennen, sondern diese auch durch die gesteigerte Sicherheit und den Schutz vor potenziellen Schäden sehr schätzen.
Fazit
Der Aufbau eines Informationssicherheitsmanagements nach ISO 27001 erfordert Zeit, Ressourcen und eine klare Strategie. Der Statusreport zeigt, dass trotz der Herausforderungen – insbesondere beim Zeit- und Dokumentationsaufwand – die meisten Unternehmen die Investition als lohnend betrachten. Unternehmen, die sich noch nicht auf den Weg gemacht haben, können von den Erfahrungen anderer lernen und ihre Implementierungsstrategie entsprechend planen.
Der Statusreport ist hier kostenlos zum Download verfügbar. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!
Mehr aus der Reihe: Hier finden Sie Vorteile der Zertifizierung für Ihr Unternehmen: https://www.cis-cert.com/news/iso-27001-vorteile-der-zertifizierung-fuer-ihr-unternehmen/