27. Feb. 2024

Verlieren wir durch Künstliche Intelligenz (KI) die Kontrolle über unsere Daten?

Verlieren wir die Kontrolle über unsere Informationen? Der springende Punkt in der Informationssicherheit sowie im Datenschutz sind Inhaberschaft (Data Ownership) und Kontrolle über Daten, sowie die Autorisierung, Daten gemäß der jeweiligen Vorgaben mit Verantwortung sicher zu verarbeiten. Die Frage des Kontrollverlustes nimmt in der KI-Ära an Bedeutung zu.

2023 wurden weltweit 126 Zettabyte an digitaler Datenmenge generiert (Quelle: Statista). Bis 2027 wird sich diese Zahl höchstwahrscheinlich verdoppeln. Nie zuvor war es dank ChatGPT und Konsorten so einfach, Inhalte auf Knopfdruck zu analysieren, zu generieren und zu replizieren.

 

Die Rolle der KI in der Datenflut: Chancen und Herausforderungen

Die exponentiell wachsende Datenflut stellt die Informationssicherheit vor große Herausforderungen. Zum einen erfordert das Training von KI-Modellen große Mengen an Daten, um eine angemessene Leistung und Genauigkeit zu gewährleisten. Unternehmen und Organisationen sammeln daher oft riesige Datenmengen, um ihre KI-Systeme zu trainieren. Zum anderen generieren KI-Anwendungen darüber hinaus kontinuierlich Daten während ihres Betriebs – sei es durch Sensoren, Interaktionen mit Benutzer*innen oder mittels automatisierter Prozesse.

Paradoxerweise kann KI, die selbst einen geraumen Beitrag zur Datenflut liefert, auch Lösungsansätze bieten. KI kann helfen, in diesem Datenmeer Ordnung zu schaffen, um wichtige oder irrelevante Informationen schneller zu identifizieren und entsprechend zu verarbeiten, aggregieren oder zu löschen. Insgesamt kann KI die Effizienz der Datenverarbeitung und -verwaltung verbessern und präventive Maßnahmen zur Verhinderung von Datenüberlastungen ermöglichen.

 

Data Ownership, AI Act, ISO 27001 und DSGVO

Die internationale Informationssicherheitsnorm ISO 27001 legt Richtlinien fest, um sicherzustellen, dass Organisationen klare Verantwortlichkeiten für die Verwaltung und den Schutz ihrer Daten festlegen. Sie definiert auch Prozesse zur Identifizierung von Datenbesitzer*innen, zur Festlegung ihrer Rechte und Pflichten sowie zur Sicherstellung, dass Daten angemessen geschützt und verwaltet werden.

Hinsichtlich des Datenschutzes von personenbezogenen Daten bezieht sich Dateneigentum auf das Konzept, dass Individuen das Recht haben, Kontrolle über die Informationen auszuüben, die sie als Person betreffen, die übermittelt oder die über sie gesammelt werden.

In einer digitalisierten Welt, in der Daten eine entscheidende Rolle spielen, ist die Frage nach dem Eigentum von Daten von zunehmender Bedeutung. Während einige Personen argumentieren, dass Daten – ähnlich wie physische Güter – als eine Form des Eigentums betrachtet werden sollten, gibt es auch Stimmen, die betonen, dass Daten eher als Ressourcen behandelt werden sollten, die von der Gesellschaft als Ganzes genutzt werden kann. Die Debatte über das Datenbesitzrecht wirft komplexe Fragen auf – etwa Datenschutz, Sicherheit, Zugriffsrechte und wirtschaftliche Auswirkungen.

Der AI Act ist eine europäische Gesetzesinitiative, die darauf abzielt, den Einsatz von KI in der EU zu regulieren und zu kontrollieren. Ziel des AI Acts ist es, ein Gleichgewicht zwischen der Förderung von Innovation und der Gewährleistung von Sicherheit und Vertrauen in KI-Systeme zu schaffen.

Der AI Act legt keine spezifischen Bestimmungen zum Thema Data Ownership oder Datenflut fest. Allerdings adressiert der AI Act indirekt Aspekte von Data Ownership und Datenflut durch seine Regulierung von KI. Da KI oft auf großen Datenmengen basiert, legt der AI Act Anforderungen an die Transparenz, Verantwortlichkeit und den Datenschutz von KI-Systemen fest. Dies kann implizit Auswirkungen auf das Datenbesitzrecht haben, indem es Organisationen dazu verpflichtet, klar zu definieren, wer für die Daten verantwortlich ist und wie sie geschützt und verwendet werden.

Hier geht's weiter zu Teil zwei des Artikels - Die Zukunft von Data Ownership, Lösungsansätze für einen verantwortungsbewussten KI-Einsatz und ein Fazit.

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