Neuerungen und wie es weiter geht
Aufnahme von Aspekten des Klimawandels in die Normen für Managementsysteme
Die Internationale Organisation für Normung (ISO) und das International Accreditation Forum (IAF) haben schon vor einiger Zeit erkannt, dass die Klimakrise und deren Auswirkungen viele große Herausforderungen mit sich bringt. Aus diesem Grund haben ISO und IAF am 22. Februar 2024 ein gemeinsames Kommuniqué veröffentlicht. Darin wurden die bereits in der ‚London Declaration‘ angekündigten Maßnahmen präsentiert, wie die wichtigsten und relevantesten Managementsystemstandards Fragen zum Klimawandel adressieren sollen. Diese Anforderungen sind seit dem 23. Februar 2024 in Kraft.
In diesem Kommuniqué sind Änderungen angeführt, welche gewährleisten sollen, dass sich Unternehmen und Organisationen gezielt mit diesen Themen auseinandersetzen. Diese Anpassungen sind in den Kapiteln 4.1 – Verstehen der Organisation und ihres Kontexts sowie 4.2 – Verstehen der Bedürfnisse und Erwartungen der interessierten Parteien verankert und umfassen Folgendes:
Kapitel 4.1: ‚Die Organisation muss bestimmen, ob Klimawandel ein relevantes Thema ist.‘
Originaltext: ‘The organization shall determine whether climate change is a relevant issue.’
Kapitel 4.2: ‚Anmerkung: Relevante interessierte Parteien können Anforderungen im Zusammenhang mit Klimawandel haben.‘
Originaltext: ‘NOTE: Relevant interested parties can have requirements related to climate change.’
Das Ziel von ISO und IAF ist es, sicherzustellen, dass sich Organisationen zusätzlich zu den bereits behandelten Themen auch den Fragen des Klimawandels und den daraus resultierenden Auswirkungen stellen, die sich für sie ergeben.
Auswirkungen auf Organisationen
Für zertifizierte Unternehmen ändert sich insofern nichts, als dass die Zertifikate (wie sie bisher ausgestellt wurden) unverändert gültig bleiben. Die neuen Anforderungen jedoch von Auditor*innen im Rahmen der Audits überprüft.
Zertifizierte Unternehmen sind gefordert, sicherzustellen, dass sie das Thema Klimawandel und damit verbundene Herausforderungen behandeln. Die Fragen (siehe oben) sollen dabei im Kontext behandelt bzw. den Anforderungen der interessierten Parteien entsprechend Rechnung getragen werden. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse muss die Organisation Maßnahmen festlegen, die als angemessen gelten. Wie bei vielen anderen Themen ist hierbei der risikobasierte Ansatz anzuwenden.
Wie es weitergeht
Diese Anforderungen werden in allen Typ A Managementsystemstandards aufgenommen (zertifizierungsfähige Standards) – betroffen davon sind unter anderem die Standards ISO 27001:2022, ISO 22301:2019 und ISO 20000-1:2018 und in weiterer Folge in die harmonisierte Struktur der Anlage 2 des Anhang SL mit aufgenommen.
Die Auditing Practices Group, eine informelle ISO Gruppe, bestehend aus Expert*innen, Auditor*innen und Anwender*innen hat außerdem eine englischsprachige Anleitung. Diese Anleitung beschreibt, wie diese Themen beispielhaft in einem ISO 9001 Audit behandelt werden können. Organisationen kann diese Anleitung als Basis dienen, die oben genannten Themen intern zu prüfen und zu verankern.
Wie CIS Sie unterstützt
Unsere Auditor*innen sind in diesem Thema darauf vorbereitet, die entsprechenden Fragestellungen in den Audits zu behandeln und integriert zu betrachten und abzufragen. Sollten Sie dazu weiterführende Fragen haben, kontaktieren Sie gerne uns bzw. Ihre*n jeweils zuständige*n Auditor*in.